Die Digitalisierung verändert nicht nur die Art, wie wir einkaufen, sondern auch wie wir unsere Käufe bezahlen. Welche Zahlarten sind die beliebtesten und was musst du bei der Auswahl für deinen Online-Shop beachten? Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
Laut einer Umfrage von statista brechen ca. 16% der Online-Käufer ihren Kaufvorgang ab, weil sie mit den angebotenen Zahlungsmethoden unzufrieden sind. Klingt nicht viel? Und doch sind es 16%, die du durch das Anbieten der richtigen Zahlungsoptionen vermeiden kannst.
Das sind die beliebtesten Bezahlmethoden im E-Commerce
Kauf auf Rechnung
Rechnungskauf befindet sich bei Umfragen und Studien nicht grundlos oben auf der Liste der bevorzugten Zahlungsarten. Die Bestellung ist einfach und bequem. Die Ware wird ohne das Eingeben sensibler Daten verschickt und kann nach Erhalt vor Ort geprüft und begutachtet werden. Dem Kunden gefällt die Ware nicht? Als Händler gehst du in Vorleistung und trägst das Risiko eines potentiellen Zahlungsausfalls.
PayPal
Die Zahlung per PayPal ist unkompliziert, schnell und sicher für den Kunden. In nur wenigen Klicks ist der Kauf abgeschlossen. Für dich als Händler fallen Gebühren an, die jedoch vergleichsweise niedrig sind. Sicherheit bietet PayPal nicht nur für den Kunden, sondern auch für die Verkäufer im Rahmen des Verkäuferschutzes. Als eines der wichtigsten Online-Bezahlsysteme sollte PayPal in deinem Shop nicht fehlen.
SEPA-Lastschriftverfahren
Für das Lastschriftverfahren, wie es zum Beispiel bei der Begleichung von Wohnungsmieten üblich ist, muss der Käufer seine Einwilligung erteilen. Danach wird das Geld von seinem Konto automatisch eingezogen. Dieses muss gedeckt sein, sonst verlangen Banken eine saftige Rücklastgebühr. Rückbuchungen für unberechtigt eingezogene Zahlungen sind möglich, müssen aber bei der Bank eingereicht werden.
Kreditkarten
Kreditkarten ermöglichen eine einfache Bezahlung – und das weltweit. Für den Kaufabschluss werden nur wenige Daten benötigt und Rückbuchungen lassen sich problemlos abwickeln. Da diese Zahlart international gebräuchlich ist, senkt sie auch die Hürde für Kunden aus dem Ausland. Als Händler zahlst du pro Transaktion eine Gebühr, abhängig vom Kreditkartenanbieter.
Trotz großer Beliebtheit: Kreditkartenkunden geraten leider immer wieder in das Visier von Betrügern. Deswegen sollte die Übertragung der sensiblen Daten unbedingt verschlüsselt erfolgen.
Vorkasse/Überweisung
Vor ein paar Jahren noch eine beliebte Bezahlart, ist Vorkasse/Überweisung heute eher unüblich, da sie den Versandprozess verzögert. Außerdem muss der Kunde seine kompletten Bankdaten preisgeben. Trotzdem bieten viele Online-Shop Betreiber diese Zahlmöglichkeit noch an.
Giropay
Giropay wird nur von einigen Banken angeboten (Postbank, Sparkasse, Volks- und Raiffeisenbanken). Der Kunde muss dazu sein Konto für die Bezahlung legitimieren, ohne jedoch seine Bankdaten preiszugeben. Giropay garantiert für die Zahlung, dein Risiko als Händler ist also gering.
Kauf auf Raten
Der Ratenkauf ist im E-Commerce noch recht neu, wird aber zunehmend interessanter für Online-Shops. Über einen Dienstleister kann diese Option innerhalb der meisten Shopsysteme problemlos integriert werden. Gerade bei hochpreisigen Produkten lohnt sich das Anbieten von Ratenkauf. Der Kunde kann die bestellte Ware bereits nutzen, obwohl die Zahlung noch nicht vollständig erfolgt ist. Das Gute für dich als Händler: Das Risiko liegt nicht bei dir, sondern bei dem externen Dienstleister.
Damit Ratenzahlung für dich als Shop-Betreiber zum Umsatzbooster wird, muss die Abwicklung flexibel direkt im Webshop erfolgen. Das Legitimationsverfahren darf nicht aufwendiger sein als der Einkauf selbst und Gebühren müssen von Beginn an transparent kommuniziert werden. Bekannte Zahlungsanbieter sind zum Beispiel Klarna, ratepay oder PayPal PLUS.
Die Vorteile von Payment Service Providern
Online-Zahlungsdienstleister kümmern sich um die Abwicklung des Bezahlprozesses und bieten verschiedene Kaufoptionen an. Als Shopbetreiber profitierst du von erprobten Lösungen, sparst Zeit bei der Ersteinrichtung und beziehst die wichtigsten Zahlarten aus einer Hand. Der größte Vorteil ist aber eine Risikoabsicherung bei Zahlungsausfällen. Die Payment-Anbieter garantieren dir die Zahlung und treten selbst als Vertragspartner gegenüber dem Kunden auf.
Welche Payment Service Provider gibt es?
Das Angebot an Zahlungsanbietern wächst kontinuierlich. Wir geben euch einen kurzen Überblick über einige der beliebtesten Payment Service Provider.
Amazon Pay
Als Onlinehändler profitierst du von einem großen Vertrauensvorschuss gegenüber dem Amazon-Service. Mit der Express Checkout Funktion können Kunden den Kauf ohne das Eingeben persönlicher Daten abschließen. Amazon greift dazu auf bereits gespeicherte Daten zurück.
Die angebotenen Zahlungsarten sind Kreditkarte, Debitkarte und Bankeinzug. Wenn du eine Amazon-affine Zielgruppe hast, dann solltest du diese Zahlungsmethode unbedingt anbieten.
Klarna
Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna ist in vielen Shopsystemen vorinstalliert und lässt sich sehr einfach integrieren. Durch ein vielfältiges Angebot an Zahlungsarten, wie Lastschrift, Sofortüberweisung, Rechnungskauf oder Ratenzahlung, hat sich das Unternehmen einen Namen gemacht. Die Abwicklung ist nutzerfreundlich und es gibt sowohl für dich als Händler eine Zahlungsgarantie, als auch einen Käuferschutz für deine Kunden.
PayPal PLUS
PayPal PLUS deckt die beliebtesten Zahlungsarten ab: PayPal, Lastschrift, Kreditkarte und Kauf auf Rechnung. Kunden können die Funktion auch ohne PayPal-Konto nutzen. Wie Amazon bietet auch PayPal einen Express Checkout und einen Verkäuferschutz an.
So findest du die passende Zahlart
Analysiere deine Zielgruppe. Im Idealfall hast du das bereits vor dem Launch deines Online-Shops gemacht und kannst auf diese Daten zugreifen. Auf Basis dieser Auswertungen kannst du eine passende Auswahl treffen.
Frag auch deine bestehenden Kunden, welche Zahlungsarten sie bevorzugen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: du bekommst die passenden Zahlungsoptionen direkt von deiner Zielgruppe mitgeteilt und deine Kunden fühlen sich wertgeschätzt, wenn du sie nach ihrer Meinung fragst. Warum du deine Kunden regelmäßig in Unternehmensentscheidungen einbeziehen solltest, erklären wir in unserem Blogartikel „Kundenbindung im E-Commerce – Loyalität als Erfolgsfaktor“.
„Kann ich nicht einfach alle Zahlarten anbieten?“
Verschiedenste Studien legen nahe: nein. Ein unnötig komplizierter und komplexer Kaufprozess verunsichert deine Kunden und ist ebenso wie unzureichende Zahlarten ein häufiger Grund für Kaufabbrüche.
Was musst du bei der Auswahl der Zahlungsanbieter beachten?
Bei der Auswahl der Bezahlmethoden für deinen Online-Shop geht es nicht nur um die Nutzerfreundlichkeit für die Kunden, sondern auch um ein einfaches Handling für dich als Online-Shop Betreiber. Der Standard Shopware-Shop hält zum Beispiel eine Vielzahl von Zahlungsanbietern bereit, die mithilfe eines Plugin Managers im Backend aktiviert bzw. deaktiviert werden können.
Doch welche Kriterien sind für die Auswahl noch entscheidend? Ein Überblick:
- Gebühren für die Nutzung der Zahlart
- Sicherheit bei der Bezahlung
- Nutzerfreundlichkeit
- Nutzung/Akzeptanz bei der Zielgruppe
- (technische) Zuverlässigkeit
- Aufwand für die Integration im Shop
- einfache Retourenabwicklung
- mobile Nutzungsmöglichkeit
Zahlungsarten im E-Commerce – Ein Fazit
Die Kaufabwicklung ist ein sensibler Prozess, der Fingerspitzengefühl für deine Zielgruppe erfordert. Kommuniziere die angebotenen Zahlungsoptionen frühzeitig im Bestellprozess – für mehr Transparenz und weniger Warenkorbabbrüche. Sicherheit und eine einfache Abwicklung der Bezahlung erleichtern deinem Kunden die Kaufentscheidung und steigern die Anzahl der Conversions. Ein zufriedenstellender Bezahlprozess bleibt in Erinnerung und erhöht zudem die Chancen, dass der Kunde erneut bei dir bestellt.
Hast du dir Gedanken über die passenden Zahlungsmethoden gemacht oder möchtest deinen Online-Shop auf den Prüfstand stellen? Unser Shop-Check liefert wertvolle Erkenntnisse und Optimierungspotentiale.
Du benötigst weitere Hilfe im E-Commerce? Schick uns eine E-Mail an kontakt@w3work.de und lass uns wissen, wie wir dich unterstützen können!